Erkrankungen der Nase – Schnarchen bei Kindern
Internationale Studien belegen, dass bereits 21 bis 37 Prozent aller Kinder unter Schlafstörungen leiden und etwa 9 Prozent aller Säuglinge und Kinder schnarchen. Laut Schätzungen leidet jeder fünfte kindliche Schnarcher unter Schlafapnoe.
In seltenen Fällen kann die nächtliche Atmungsstörung bei kleinen Kindern sogar so viel Kraft beim Atmen abverlangen, dass es zu Entwicklungsverzögerungen kommt.
Mehr als die Hälfte aller Kinder zwischen ein und vier Jahren schnarchen gelegentlich, acht Prozent davon aber jede Nacht. Mit zunehmendem Alter steigt die Zahl der Kinder an, die regelmäßig schnarchen: Von 6 Prozent bei den Einjährigen auf bis zu 13 Prozent der Vierjährigen. Kleine Jungen schnarchen häufiger als Mädchen. Schnarchen ist ein Warnsignal. Der Schlaf ist gestört!
Kinder, die nicht gut schlafen, sind morgens nicht ausgeruht und können sich demzufolge auch nicht gut konzentrieren. Das mindert ihre Schulleistungen. Wie amerikanische und deutsche Studien belegen, ist der Anteil der Kinder mit schlechten Schulleistungen in der Gruppe der Schnarcher mit 30,6 Prozent fast doppelt so hoch, wie in der Kontrollgruppe der „Nichtschnarcher“ mit nur 16,3 Prozent. Auch Tagesmüdigkeit, Hyperaktivität und Blässe sind bei schnarchenden Kindern häufiger als bei Kindern, die nachts ruhig durchschlafen können. Kinder, die schnarchen, sind zudem infektanfälliger und leiden wesentlich häufiger unter chronischem Husten, Erkältungskrankheiten und Ohrinfektionen.
Ursachen
Ursache des nächtlichen „Sägens“ kann eine Blockade der oberen Atemwege sein, die durch eine vergrößerte Rachenmandel (Adenoide, so genannte „Polypen“) hervorgerufen wird. Auch eine vergrößerte Gaumenmandel kann Schuld an der erschwerten Atmung sein. Übergewicht verstärkt die Probleme. Aber auch Passivrauchen. Schon wenn nur ein Elternteil in der Umgebung von Ein- bis Vierjährigen raucht, erhöht sich deren Risiko zu schnarchen um 60 Prozent.
Therapie
Oft lässt sich das Schnarchen durch die Entfernung der Rachenmandel (im Volksmund fälschlicherweise Polypen genannt) beheben. Sind die Gaumenmandeln ebenfalls stark vergrößert, können sie mit Hilfe eines Lasers teilweise entfernt werden. Diese so genannte „Tonsillotomie“ kann schon bei kleinen Patienten unter fünf Jahren angewandt werden. Ein Teil des Mandelgewebes bleibt erhalten und behält seine Abwehrfunktion gegenüber Krankheitserregern bei.
Fazit
Sollte Ihr Kind schnarchen, so sprechen Sie dies bei Ihrem nächsten Besuch beim Kinderarzt an. Er wird das Kind untersuchen und gegebenenfalls an einen Hals-Nasen-Ohrenarzt überweisen, der dann weitere Schritte einleitet.